Westfalenligareife fehlte beim 0:4 Debakel gegen Kinderhaus

02.05.2023

Ersatzgeschwächte Borussen erleben gegen Westfalia Kinderhaus beim 0:4 ein echtes Fußballdebakel

Lokalsport Emsdetten 29. April 2023 - 18:28 Uhr

von Friedhelm Wenning

 

 

Eines ist seit Samstag klar: Wenn die halbe Stammbesetzung fehlt, dann ist Borussia Emsdetten nicht mehr westfalenligareif. Das machten die Gäste von Westfalia Kinderhaus bei ihrem 4:0-Sieg überdeutlich.

Wobei: Die Gegentore fielen meist nach individuellen Patzern. Doch dem Kollektiv fehlten die Ideen und die Kraft, um diese Patzer wieder wettzumachen.

Vor dem Wechsel spielte Kinderhaus die Borussen an die Wand. Aber diese Wand stand. Und war unüberwindbar. Bis zur 26. Minute. Nick Wedi brachte Marius Klöpper mit einem zu kurzen Pass in Bedrängnis, Felix Ritter ging dazwischen und allein auf das Tor zu, der Pfosten rettete. Jetzt kam Kinderhaus so richtig ins Rollen. In der 30. Minute flankte Montasar Hammami, den Kopfball von Daniel Schürmann hätten die wenigsten Westfalenliga-Torhüter gehalten, Luca Dömer aber tat es. Klasse!

Dafür war er aber vier Minuten später zu langsam. Zu lange hielt er den Ball am Fuß, als er endlich schoss, war Felix Ritter dazwischen, von ihm sprang der Ball zum 0:1 ins Tor. Ein „Kacktor“ für Arnd Zeiglers WDR-Sendung, aber die Borussen waren mit diesem 0:1 zur Pause gut bedient.

Nach dem Wechsel waren die Spielanteile zunächst besser verteilt, doch Borussia kam auch nicht annähernd gefährlich in die Nähe des Kinderhauser Tores. Und als die Mannschaft hinten öffnete, wurde sie eiskalt ausgekontert. Nach einem Pass in die Tiefe lief Montasar Hammami mit viel Tempo auf Felix Hinterding zu, der konnte ihn nicht mehr stellen – 0:2 (71.). Danach hätte das Debakel noch schlimmer ausfallen können. Felix Hinterding rettete gegen Jendrik Witt auf der Linie (74.), dann legte Montasar Hammami quer auf Jendrik Witt, Luca Dömer wehrte ab, doch Airton Pereira de Brito Junior stand parat, um zum 0:3 abzustauben (76.).

Und dann stand Dömer noch einmal im Mittelpunkt. Wieder hielt er den Ball zu lange, der Ball sprang von Witt zu Junior, Dömer holte ihn von den Beinen, sah zum Glück nur die Gelbe Karte. Doch den fälligen Elfmeter verwandelte Kevin Schöneberg zum 0:4.

Bedröppelt schlichen fast alle Borussen nach dem Schlusspfiff ganz schnell in die Kabine. Von den Fans aber gab es kein einziges böses Wort. Einige äußerten sogar Verständnis, dass nach der langen Saison die Kräfte langsam am Ende sind.

Und der 1. Vorsitzende Hendrik Delmer kommentierte: „Ich bin heilfroh, dass wir letzte Woche schon den Klassenerhalt geschafft haben. Und wenn ich an die Turbulenzen vor der Saison und das riesige Verletzungspech der letzten Monate denke, kann ich der Mannschaft und dem Trainerteam nur ein Riesenkompliment aussprechen.“

Felix Ritter (M., hier gegen Felix Hinterding) stellte sich in der 34. Minute Torhüter Luca Dömer in den Weg und „erzielte“ so das 1:0, das war das Anfang vom Ende für die Borussen bedeutete.

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