Im Grunde ist es eines der Fußballspiele, die gegen Saisonende nur ausgetragen werden, weil der Spielplan es erfordert. Beide Teams sind im Prinzip gesichert, beide haben mit dem Aufstieg nichts zu tun. Es geht nur noch um letztlich unwichtige Tabellenplätze. Und doch hat es das Spiel GW Nottuln gegen Borussia Emsdetten so richtig in sich. 

Denn Borussias Trainer Hans-Dieter Jürgens gastiert bei seinem Vorvorgänger und Nachfolger Roland Westers. Sonntag ab 15 Uhr stehen sie sich als Gegner gegenüber, im Alltag arbeiten sie schon jetzt als kommender Trainer und Sportlicher Leiter der Borussen daran, den Kader für die nächste Spielzeit zusammenzustellen. 

Und da ist es dann vielleicht doch nicht ganz unwichtig, ob die Borussen als Tabellenachter (30 Punkte) den derzeitigen Tabellensechsten (31) am Sonntag überholen oder nicht. Schon allein wegen möglicher Sticheleien ... Damit Borussia aber auf die Überholspur einbiegen kann und ein Überholmanöver gelingt, ist ein erneuter Kraftakt nötig. 

„Auf allen.“ So Hans-Dieter Jürgens‘ Antwort auf die Frage, auf welchen Positionen Nottuln besonders stark besetzt ist. „Roland kann jede Position ordentlich bis sehr gut besetzen und hat den breiteren Kader als wir“, so Jürgens. Der dann aber doch Nottulns linke Seite mit dem offensiven Verteidiger Dickens Toka und mit Semih Daglar, der auch auf der Neun spielen kann, als Prunkstück der Grün-Weißen identifiziert. 

Der schmalere Kader der Borussen wird Sonntag noch zusätzlich reduziert. Zwar kehrt Sören Wald zurück, dafür fehlt Eduard Wegmann aus beruflichen Gründen. „Und ich werde nicht so viele Spieler wie üblich mitnehmen, denn ich muss auch an die Reserve denken, die das ganz wichtige Spiel bei FSV Ochtrup II hat“, erklärt Hans-Dieter Jürgens. 

Weiterhin kein Thema sind Nick Wedi (braucht noch eine Woche), Henrik Laumann (stieigt Freitag ins Individualtraining ein, benötigt noch mehrere Wochen) und auf unabsehbare Zeit Henrik Ohde. 

„Ob wir noch den ein oder anderen Tabellenplatz gutmachen können, ist alleine eine Frage der Bereitschaft. Der Bereitschaft noch einmal einen Spurt anzuziehen oder sich dem Gegner noch mal entgegenzuwerfen, auch wenn es wehtut“, macht Hans-Dieter Jürgens vor dem Saisonendspurt deutlich.