Borussia: Starke Hin-, maue Rückrunde

07.06.2025

Saisonbilanz des Westfalenligisten

Die Hinrunde lief super, die Rückserie war grausam – unterm Strich aber stand für Trainer Roland Westers und die Borussia der Klassenerhalt in der Westfalenliga.

Ab dem 18. Spieltag ging es mit Borussia bergab: Nach starker Hin- und schwacher Rückrunde landete die Mannschaft letztlich auf Rang 13 der Westfalenliga – genau über dem Strich. | Foto: Grafik: akg

Geschafft. Deckel drauf. Sommerpause. Mit dem 1:0-Sieg am drittletzten Spieltag beim SC Peckeloh hat Borussia Emsdetten den Klassenerhalt in der Westfalenliga endgültig klar gemacht – und durfte durchatmen. Durfte einen Haken hinter eine facettenreiche wie kuriose Saison setzen.


Mit 35 Punkten – 8 Siege, je 11 Remis und Niederlagen – sowie einem Torverhältnis von 32:44 (schwächster Angriff der Liga) wurde das Minimalziel Platz 13 erreicht. Mehr aber auch nicht.


„Unterm Strich ist es das Gleiche wie beim Tabellenzweiten RW Maaslingen – wir spielen in der neuen Saison in der Westfalenliga“, fasst es Borussen-Trainer Roland Westers aus seiner Sicht zusammen. Da hat er recht. Doch die Spielzeit 2024/25 verdient durchaus eine genauere Betrachtung.

Die Borussia startete mit einem enormen Umbruch: 14 Neuzugänge – hier sind Linus Schnieders, Johannes Sommer, Tobias Klostermann und Jasper Dreinemann, die nachträglich zum Kader stießen, schon eingerechnet – standen 12 Abgängen gegenüber. „Der ,alte’ Kader hatte sich zu sehr aneinander gewöhnt, daher war der Umbruch nötig“, erläutert Coach Westers. „Die Abgänge waren ja zum Teil auch nicht gewollt. Dennoch war es Zeit für eine Auffrischung.“ Dass bei so einem Umbruch nicht alle Personalien greifen, ist klar: „Man holt nicht nur Laurentiu Tucas. Die aus der Bezirksliga kommen und zwei Klassen höher gleich Stammspieler sind“, merkt der Coach dazu an.


Mit Dani Fahad, Jasper Dreinemann, Noah Afiemo und am Schluss auch noch Silas Burke „verlor“ Borussia schon während der Saison vier seiner Zugänge. „Jeweils aus unterschiedliche Gründen“, betont Westers, ohne auf diese Gründe einzugehen. Mit Engin Shegaj, Laurentiu Tuca und Johannes Sommer gehen drei weitere Spieler, die vor oder während der Saison zum Teekotten gekommen waren. Dennoch: „Wir haben den Umbruch geschafft, ohne die Liga zu verlieren“, betont der Trainer.


Auf eine „katastrophale Vorbereitung“ (Westers) folgte eine „super Hinserie. Da ist es unfassbar gut für uns gelaufen“. Borussia, vorab als Kellerkind gehandelt, kickte ganz oben mit. Am 19. Spieltag lagen die Dettener mit 30 Zählern auf Rang fünf, nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Hiltrup, hatten da also noch Titelchancen.

Dann aber ging es stramm bergab, was auch am „verletzungsbedingten Ausfall einiger Leistungsträger wie Kai Deradjat“ lag. Herauskam letztlich eine ganz schlechte Rückrunde. Nur 12 Zähler – je 3 Siege und Remis sowie 9 Niederlagen – aus 15 Partien holte das Team. Borussia schoss dabei nur 9 Tore, der mit Abstand schlechteste Wert, landete – auf die Rückserie bezogen – auf dem 15. und damit zweitletzten Rang.


Die Folge: Die Rot-Weißen purzelten die Tabelle hinunter bis auf Rang 13, schlossen die Saison hinter den Liga-Konkurrenten aus dem Kreis ab (der SV Mesum wurde Sechster, der SuSNeuenkirchen landete auf Rang 12). In den vier Kreis-Derbys war es den Borussen nicht vergönnt, einen Dreier zu bejubeln. Jeweils ein 1:1 gab es im Hassenbrock- wie im Waldstadion, die Rückspiele gingen beide an den Gegner (0:3 gegen SVM; 0:2 gegen SuS).

In der Heim-Tabelle landete die Borussia mit 18 Punkten auf dem 14. Rang, auswärts sah es etwas besser aus: 11. Platz mit 17 Zählern. „Trotzdem haben wir den Klassenerhalt gesichert. Auf nichts anderes kommt es an“, beharrt Westers. Westers beendete auf eigenen Wunsch seine dritte Trainerphase bei seinem Heimat- und Herzens-Verein Borussia. Seinem Nachfolger, Marc Wiethölter übernimmt zur neuen Saison, hinterlässt er eine Menge Arbeit. Vor allem in der Offensive besteht bei den Borussen Bedarf. Erst recht, da Torjäger Silas Burke (8 Treffer), trotz vorherige Zusage am Teekotten, zu Oberligist TuS Bersenbrück abwandert. Woraufhin ihn Coach Westers prompt für die letzten beiden Liga-Partie aus dem Kader warf. Verabschiedet wurde Burke ebenso wenig wie Noah Afiemo, der im Laufe der Rückserie nach Unstimmigkeiten in die Zweite geschickt worden war.


Dennoch: Borussia Emsdeten ist dringeblieben“. Und nimmt mit neuem Trainer und teils erneuertem Kader einen neuen Anlauf. „Es wäre schön, wenn es dann in der Rückserie etwas ruhiger wäre.“ Das wünscht Roland Westers seinem Nachfolger Marc Wiethölter.

img-0928