Emsdetten · vor 7 Stunden
Attila Szabo (re.) und die Borussia holten am Sonntag bei der SG Bockum-Hövel einen hochverdienten 1:0-Auswärtssieg.
Dabei war den Gästen vor der Westfalenliga-Partie am Sonntag bei der SG Bockum-Hövel eigentlich klar: Mit einem Punkt sollten sie hier bestens zufrieden sein. Denn neben Hölscher (5. Gelbe) und dem verletzten Dirks konnten auch Abwehrchef Ohde, Mittelfeld-Herz Deradjat und Stürmer Burke überraschend nur zuschauen. Borussia reiste also mit einem Rumpfkader an – der den Sieg-Auftrag des Trainers dank Noah Afiemos Tor des Tages (83.) erfüllte.
Nach dem Abpfiff folgten Jubel-Szenen wie nach einem Titelgewinn. Die Borussen feierten quasi den Klassenerhalt. Denn obwohl mit stattlichen neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge in die Winterpause gegangen, witterten sie noch immer Abstiegsgefahr. Die Abwärtsspirale aus der Vorsaison gilt dabei als Warnung. Einem möglichen Abwärtstrend schob Emsdetten nun direkt einen Riegel vor, baute mit dem 1:0-Sieg den Vorsprung auf Gegner Bockum-Hövel, der auf dem ersten Abstiegsplatz steht, auf zwölf Zähler aus.
Westers wählte eine 3-4-3-Aufstellung. Bei gegnerischem Ballbesitz ließen sich Henrik Laumann und Vincent Schulte aus dem Mittelfeld zurückfallen, bildeten so mit Jasper Dreinemann, Linus Schnieders und Arne Moselage hinten eine Fünferkette. Die stand recht hoch, geschickt verdichtete Borussia dadurch das Mittelfeld. Bockum-Hövel kam kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Große Ausnahme: Ein 17-Meter-Schuss von Melih Metin, der knapp am Pfosten vorbeistrich (14.).
„Das ist ein bisschen unerklärlich“
Emsdetten setzte auf Umschaltmomente, agierte jedoch nach Ballgewinnen überhastet und unsauber – und letztlich harmlos. Das änderte sich massiv nach einer Stunde, als Bockum-Hövel nach einem Zwischenhoch zu Beginn der zweiten Halbzeit abbaute. Keine Körner mehr gehabt? „Gute Frage“, antwortete SG-Trainer Matthias Bsufka, der den Einbruch seines Teams „ein bisschen unerklärlich“ fand.
Borussia feuerte jetzt ein Offensiv-Feuerwerk ab. Ständig im Mittelpunkt: Noah Afiemo. Mit einem frechen Schlenzer vom Strafraumrand aus traf er die Latte (67.), scheiterte mit einem 23-Meter-Freistoß an Torwart Christopher Balkenhoff (71.) und köpfte nach perfekter Schulte-Flanke aus sechs Metern Entfernung den Ball dem Keeper in die Arme (80.) – den muss er eigentlich machen. Doch sein Moment kam noch. Laurentiu Tuca bediente im Strafraum Markus Weidel, der tanzte mit mehreren Übersteigern einen Gegner aus, zog ab, von Keeper Balkenhoff prallte der Ball zu Afiemo, der ihn ins leere Tor schob (83.).
Bockum-Hövel stemmte sich gegen die Pleite. In der Nachspielzeit erwischte Til Vaupel den Ball mit einem Dropkick perfekt, jagte ihn aber genau auf Borussias Schnapper Luca Dömer, der den Sieg sicher festhielt.
Trainerstimmen / Neuzugang
- „In der ersten Halbzeit war es ein typisches 0:0-Spiel“, sagte Bockum-Hövels Trainer Matthias Bsufka, „Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir Druck gemacht, haben aber ab der 60. Minute den Faden und sehr viele Zweikämpfe verloren. Wir haben förmlich um das Gegentor gebettelt.“
- Super zufrieden zeigte sich dagegen Borussen-Coach Roland Westers. Speziell mit der Abwehrleistung seines Teams. „Die Konter in der ersten Halbzeit haben wir aber nicht gut gesetzt. Wir haben den Ball zu früh abgegeben, haben zu früh gepasst. Wir hätten die Kette mehr andribbeln müssen.“ Der Sieg sei „hoch verdient. Es ist ja nicht so, dass das Tor aus dem Nichts kam. Für Noah freut es mich ungemein. Er bringt viel mit, hat zuletzt aber in den Testspielen und auch im Training einige Dinger liegen lassen. 80 Prozent des Treffers gehen aber auf Markus Weidel.“
- Überraschend wechselte Borussia in der 88. Minute einen Neuzugang ein: Tobias Klostermann kam für Weidel. Klostermann hatte zuletzt für den SC Altenrheine gespielt, dann eineinhalb Jahre pausiert, ehe er sich jetzt Borussia anschloss (weitere Informationen folgen).

