Dreinemann: „Das werden lange acht Wochen“

02.10.2024

Westfalenliga: Borussias gesperrter Neuzugang im Interview

Überraschend stellte Fußball-Westfalenligist Borussia Emsdetten jetzt Jasper Dreinemann (23 - Bild rechts) als Neuzugang vor. Im Interview erklärt der Innenverteidiger, warum er Borussia vor wenigen Monaten noch abgesagt hatte und wie er damit klarkommt, bis Ende November gesperrt zu sein.

 

Fällt ein Innenverteidiger vom Himmel ... In der vergangenen Woche verkündete Borussia Emsdettens Trainer Roland Westers überraschend einen Neuzugang: Jasper Dreinemann, in der Vorsaison für Westfalenliga-Konkurrent TuS Hiltrup und davor für SuS Neuenkirchen am Ball, verstärkt den Kader. Im Interview erklärt der 1,91 Meter große Rechtsfuß, warum er Borussia vor wenigen Monaten noch abgesagt hatte und wie er damit klarkommt, bis Ende November gesperrt zu sein.

Du warst am Sonntag bei Borussias 0:0 gegen FSC Rheda Zaungast. Wie hat dir der Auftritt deiner neuen Mannschaft gefallen? Jasper Dreinemann (23): Defensiv hat sie insgesamt sehr gut gestanden. Nach vorne hin haben wir gute Ansätze gezeigt, waren aber nicht effektiv genug, im letzten Drittel hat die Zielstrebigkeit gefehlt. Ähnlich hatte es Roland schon nach dem Spiel zusammengefasst. Hast du in der Partie Bedarf in der Innenverteidigung gesehen? Dreinemann (lacht): Hendrik Ohde und Linus Schnieders haben ein gutes bis sehr gutes Spiel gemacht, vor allem Hendrik. Die beiden und die anderen Innenverteidiger im Kader sind starke Konkurrenz, aber mein Anspruch ist, zum Stammpersonal zu gehören. Weil die Wechselfrist schon abgelaufen war, bist du bis zum 26. November gesperrt. Nur zugucken zu dürfen muss doch total nerven. Dreinemann: Solange ich nicht zugesagt hatte, habe ich es genossen, sonntags frei zu haben und mir an den Plätzen Spiele anzugucken, die mich interessieren. Aber jetzt, wo ich wieder einer Mannschaft angehöre, kribbelt es schon sehr. Ich bin Fußballer mit Herz und Seele, da will man natürlich auch spielen. Das werden noch lange acht Wochen. Bereits Anfang des Jahres war Borussia an dir dran, wollte dich für die neue Saison verpflichten. Da hast du abgesagt, bist jetzt aber doch da. Erklär das bitte mal. Dreinemann: Ab diesem Wintersemester wollte ich eigentlich in Bochum meinen Master machen. Dort hätte ich mir dann auch einen Verein gesucht. Ich musste noch auf mein Bachelor-Zeugnis warten, habe mich dann eingeschrieben und wenig später von der Ruhr-Uni die Mitteilung bekommen, dass es in diesem Semester nicht klappt. Borussia hatte ich im März gesagt, ich würde mich noch mal melden, falls es mit der Uni Bochum nichts wird. Klar war nur, dass ich Hiltrup verlassen wollte. Ich hatte dort zu wenig Spielanteile, habe keine sportliche Perspektive gesehen. Wo hast du dich in den letzten Wochen fit gehalten? Dreinemann: Ich habe ein bisschen beim SuS Neuenkirchen II mittrainiert, war außerdem viel laufen, habe mit Freunden Tennis und Padel-Tennis gespielt. Ich bin allgemein sportbegeistert. Und jetzt bist du bei Borussias Training voll dabei? Dreinemann: Ja, dienstags und donnerstags auf jeden Fall. Freitags immer so, wie es passt. Da ist das Training ja oft Gegner-bezogen, ich muss dann noch nicht unbedingt dabei sein. Was sind deine Stärken? Dreinemann: Spielverständnis, guter Überblick, gutes Passspiel. Auch Führungsqualitäten und Coaching auf dem Platz, obwohl ich erst 23 bin. Du trainierst auch gemeinsam mit Stefan Rother die U13-Auswahl des Kreises Steinfurt. Wie kam‘s dazu? Dreinemann: Direkt nach der A-Jugend habe ich den Trainer-B-Schein gemacht, habe damals Neuenkirchens U13 gecoacht und öfter mal beim Stützpunkttraining zugeguckt, weil mehrere meiner Jungs dabei waren. Da sind Stefan Rother und Torwarttrainer Patrick Kapke auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich mitmachen möchte. Du könntest also jederzeit Roland Westers ablösen? Dreinemann: Wenn er keine Leistung bringt, bin ich da. Ein bisschen Druck ausüben (lacht). Nein, in den nächsten Jahren will ich auf jeden Fall Spieler bleiben. Langfristig sehe ich mich dann als Trainer.

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