„Henni“ Ohde rettet ganz spät einen Punkt

19.08.2024

Westfalenligist Borussia betreibt gegen Bockum-Hövel Chancenwucher

 

Henrik Laumann erzielt per Kopf in der 19. Minute das 1:0 für Borussia. | Foto: Thomas Strack

Im Walter-Steinkühler-Stadion läuft bereits die Nachspielzeit. Borussia liegt mit 1:2 gegen die SG Bockum-Hövel hinten, schmeißt seit zehn Minuten alles nach vorn, will in Überzahl – SG-Torschütze Rzeha sah in der 80. Minute Gelb-Rot wegen Spielverzögerung – noch den Ausgleich. Ein weiter Einwurf von Schulte fliegt in den Gäste-Sechzehner. Getümmel. Irgendwie fällt der Ball Hendrik Ohde vor die Füße, der zieht einfach ab, sein Schuss wird noch abgefälscht, der Ball trudelt ins rechte Eck – das 2:2. Wenigstens einen Punkt gerettet.


Dabei hätten es deren drei sein müssen! Denn die Dettener waren in einer tollen 1. Hälfte dieses Westfalenliga-Spiels die bessere Mannschaft, trafen aber nur einmal die „Bude“. Und das in der 19. Minute: Über Afiemo und Hölscher kam der Ball zu Dirks, dessen Flanke nickte der freistehende Henrik Laumann per Kopf aus fünf Metern zum 1:0 ins linke Eck.


Burke mit Latten-Pech


Bis dahin war es ein fast ausgeglichenes Spiel mit Großchancen auf beiden Seiten. Der Gast (4.) hatte die erste, dann scheiterte Borussias Burke völlig frei vor dem bärenstarken SG-Torhüter Balkenhoff (11.). Hölscher zwang seinen eigenen Torhüter Dömer zu einer Glanztat (17.), dann brachte Laumann Borussia in Front (19.). Burke hätte erhöhen können, traf aber nach einer tollen Kombination nur die Latte (22.).


Wenn man sie vorne nicht macht... und Ohde zudem hinten nicht konsequent attackiert, kassiert man das 1:1 durch Cofalik (29.). Dennoch hätte Detten zur Pause führen müssen. Aber Tuca legte quer, statt selbst abzuziehen (32.), dann köpfte Deradjat eine Tuca-Hereingabe knapp rechts vorbei (34.). Afiemo bediente Laumann, der aus zehn Metern kläglich verzog (41.). Und wenn man sie vorne nicht macht... Richtig: Tuca verschätzte sich bei einer Linksflanke, so hatte Rzeha freie Bahn und stellte die Partie mit dem 1:2 (45.+1) für Bockum-Hövel schon ein Stück weit auf den Kopf.


In der 2. Hälfte hatte der Gast durch Rzeha, der schneller als Ohde war, noch die eine Chance zum 1:3 – links vorbei (47.). Danach spielte nur noch die Borussia, drängte, drückte, wollte den Ausgleich und mehr.


Der Ball will nicht rein ...


Doch der Ball wollte irgendwie nicht rein ins SG-Tor. Das lag zu einem wesentlichen Teil am starken Keeper Balkenhoff, der bei Deradjats Schlenzern (53. u. 59.) und Burkes Direktabnahme (56.) glänzend reagierte. Burke schaffte es wieder nicht, sein Schuss wurde noch abgefälscht, trudelte rechts am Kasten vorbei (65.).


In der 80. Minute war Schiri Schönfelder das ewige Zeitschinden der Gäste leid. Als Rzeha den Ball beim Einwurf noch mal an einen Teamkollegen übergab, zückte der Referee „Gelb“ und „Rot“ hinterher, da Rzeha zwei Minuten zuvor wegen Foulspiels schon verwarnt worden war.


Borussia drückte jetzt noch mehr. „Henni“ Ohde rückte ins Sturmzentrum, sollte seine Kopfballstärke einbringen. Klappte nicht, aber dafür traf er in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Schuss noch zum 2:2 und rettete so wenigstens diesen einen Punkt für die Rot-Weißen, die allein aufgrund der Vielzahl ihrer Chancen hätten klar gewinnen müssen.


Die Trainerstimmen


  • Jan Mance, Trainer der SG Bockum-Hövel, war in seiner „ersten Pressekonferenz“ angetan vom Spiel: „Ich habe eine geile 1. Halbzeit gesehen, da war von beiden Mannschaften sehr viel drin. Das hat mir Spaß gemacht.“ Mit der Führung im Rücken wollte sein Team in der 2. Hälfte „abwartend“ taktieren. „Aber nach der Ampelkarte war es nur noch eine einzige Abwehrschlacht von uns. Wir sind letztlich glücklich darüber, dass wir diesen einen Punkt mitnehmen.“
  • Borussia-Trainer Roland Westers sagte: „Wir hatten uns vorab schon drei Punkte ausgerechnet. Nach den 90 Minuten und aufgrund der Anzahl unserer Torchancen war das auch möglich. Aber wenn man in der 91. Minute das 2:2 macht, dann muss man mit dem einen Punkt leben. Ich hätte mir gewünscht, dass wir in der Schlussphase in der einen oder anderen Situation nicht so hektisch agiert hätten.“
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