Seltsames Hölscher-Burke-Problem bei Borussia

09.08.2024

So ähnlich sehen sich die beiden doch gar nicht ...

Verwirrung um zwei Neuzugänge des Westfalenligisten Borussia Emsdetten. Es geht um Julius Hölscher und Silas Burke. Und um zwei Testspiele in der vergangenen Woche, bei denen es zu erstaunlichen Verwechslungen kam.

Julius Hölscher (li.) und Silas Burke sind in dieser Saison neu bei Westfalenligist Borussia Emsdetten am Ball. | Foto: Strack

Verwirrung um zwei Neuzugänge des Westfalenligisten Borussia Emsdetten. Es geht um Julius Hölscher und Silas Burke. Und um zwei Testspiele in der vergangenen Woche. Gegen Fortuna Emsdetten erzielte Hölscher in der 55. Minute die 2:1-Führung. Bei „fussball.de“, der Online-Datenbank des DFB, in der neben Mannschafts-Aufstellungen, Auswechslungen und vielem mehr eben auch die Torschützen notiert werden, wurde der Treffer aber seinem Teamkollegen Burke zugeschrieben. Seltsamer Zufall: Drei Tage später gegen Altenrheine war es genau umgekehrt: Burkes 2:2 (58.) wurde Hölscher geschenkt.

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Julius Hölscher (re.) ist es letztlich wurscht, wer Borussias Treffer erzielt und wer bei „fussball.de“ als Torschütze eingetragen wird. | Foto: Thomas Strack

„Schon sehr überraschend, da wir uns ja nicht wirklich ähnlich sehen“, sagt Hölscher (31) lachend. „Unsere Rückennummern – Silas hat die 9, ich die 11 – sehen sich auch nicht ähnlich.“ Dass ihm sein Tor gegen seinen Jugendverein Fortuna in der Statistik geklaut wurde, findet Hölscher ein wenig schade. „Ich habe dort nach 19 Jahren das erste Mal wieder gespielt. Das war schon etwas Besonderes. Bei Fortuna spielen auch zwei Kumpel von mir, Lukas Schröder und Jan Heilemann.“ Im Endeffekt sei ihm aber „komplett egal, wer bei uns die Tore macht und wer bei fussball.de eingetragen wird“.

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Silas Burke (li.) traf bei Borussias 2:3-Testspielpleite gegen SC Altenrheine, bei „fussball.de“ stand aber ein anderer Torschütze. | Foto: Thomas Strack

Doch wie passieren eigentlich diese Fehler in der Datenbank, die immer mal wieder vorkommen? Christian Schmees ist Schiedsrichterbeobachter und war in dieser Funktion auch am Freitag bei Borussia gegen Altenrheine am Platz. Er erklärt: „Entweder hat der Schiedsrichter nicht aufgepasst oder der Spielbericht war fehlerhaft, sprich: Die Rückennummern waren falsch eingetragen.“


Ehe nach dem Abpfiff dann alle Daten ihren Weg ins Internet fanden – der Schiri oder ein Assistent trägt sie bei „fussball.de“ ein –, hätte der fehlerhafte Torschütze aber noch auffallen können. Schmees: „Die Vereins-Verantwortlichen sind verpflichtet, den Spielbericht zur Kenntnis zu nehmen und zu prüfen, ob alles stimmt.“


„So etwas kann auch Ärger geben“


Bekommt der von ihm am Freitag beobachtete Schiri Lukas Buschkotte durch den falschen Eintrag Abzüge in der Bewertung? „Nee. Aber ich weiß aus der jüngeren Vergangenheit, dass so etwas auch Ärger geben kann.“ Ein Schiedsrichter-Assistent habe kürzlich bei einem A-Jugend-Spiel einen Platzverweis falsch eingetragen: Statt der 54. stand dort die 71. Minute. Eigentlich eine Kleinigkeit, doch es war nun mal ein Spiel auf höchster Ebene, und da ist der DFB streng.


Die beiden Verwechslungen bei Borussia findet Schmees halb so wild. „Es waren ja nur Freundschaftsspiele. Aber wenn es zum Beispiel in der Meisterschaft passiert und einem Spieler am Saisonende ein Treffer für die Torjäger-Kanone fehlt, weil vielleicht mal ein Eintrag falsch war ... das ist dann nicht so lustig.“


Es können zwar nachträglich Korrekturen vorgenommen werden. Das muss aber über den Staffelleiter in die Wege geleitet werden. Und der hat sicher Besseres zu tun.

 

„Es war keine normale Vorbereitung“


Am Sonntag wird es für Westfalenligist Borussia Emsdetten wieder ernst: erstes Punktspiel bei SF Ostinghausen. „Wir können die schwer einschätzen, die uns aber auch“, sagt Jule Hölscher vor der Partie beim Aufsteiger. Der scheint gut drauf zu sein, verlor am Mittwoch im Westfalenpokal gegen Regionalligist SC Wiedenbrück erst nach Elfmeterschießen mit 5:6. Und Borussia? „Es war keine normale Vorbereitung, wir hatten ja mit Personalengpässen zu kämpfen“, sagt Hölscher. „Wir haben aber immer wieder gezeigt, dass wir gut Fußball spielen können.“ In dieser Trainingswoche sei der Kader zudem wieder voller gewesen, sodass Borussia noch mal gut auf den Start hinarbeiten konnte...

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