EMSDETTEN. Der letzte Westfalenliga-Spieltag hätte für Silas Burke dramatisch enden können. Mit dem SC Peckeloh trat der Offensivmann bei Borussia Emsdetten an, seinem künftigen Verein, den er schlimmstenfalls zum Abstieg hätte schießen können. Beruhigend für alle Beteiligten: Die Borussen hatten sich eine Woche vorher gerettet, so tat ihnen Burkes starke Leistung (ein Tor, eine Vorlage) bei dem 2:2-Unentschieden nicht weiter weh.
Im Interview spricht der Neuzugang über diese Partie, den Grund seines Wechsels und seinen Bruder.
Hallo Silas, du hast einen eher ungewöhnlichen Vornamen. Wie kam es dazu?
Silas Burke (22): Den haben meine Eltern in der Zeitung gelesen und fanden ihn gut. Zufall.
Apropos gut. Borussias Trainer Roland Westers schien deine Leistung am letzten Spieltag in Emsdetten gefallen zu haben, er meinte: „Gerne demnächst dann jedes Wochenende so.“
Burke: (lacht) Freut mich zu hören. Ich war auch ganz zufrieden. Es war jedenfalls nicht mein schlechtestes Spiel.
Du bist in der abgelaufenen Saison für Peckeloh nur auf zwei Tore gekommen.
Burke: Ich war seit November ein halbes Jahr mit einer Schambeinentzündung raus. Eklige Verletzung. Bei mir war der Verlauf noch einigermaßen gut, andere fallen damit ein ganzes Jahr aus.
Hast du dir mal Sorgen gemacht, du könntest zu einem Landesligisten wechseln?
Burke: Ich habe Borussias Saison natürlich verfolgt, klar. Und wenn es tatsächlich so gekommen wäre, hätte ich halt in der Landesliga gespielt. Aber wirklich Sorgen habe ich mir nie gemacht. Es gab ja immer noch einen kleinen Abstand nach unten. Ich war mir sicher, dass die Jungs es packen.
Um das Gedankenspiel auf die Spitze zu treiben: Theoretisch hättest du am letzten Spieltag, als Peckeloh bei Borussia zu Gast war, deinen künftigen Verein und damit dich selbst zum Abstieg schießen können.
Burke: Das musste ich mir ein paar Wochen vorher auch schon von meinen Teamkollegen in Peckeloh anhören. Zum Glück war die Ausgangslage dann eine andere.
Wie kam dein Wechsel zustande?
Burke: Borussias Sportlicher Leiter Hans-Dieter Jürgens ist im Winter, als ich verletzt war, auf mich zugekommen. Danach sind schnell konkrete Gespräche gefolgt, ich hatte gleich ein gutes Bauchgefühl. In Peckeloh habe ich mich zwar auch wohlgefühlt, war aber nicht immer mit meinen Einsatzzeiten zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass Roland auf mich setzt. Vertrauen ist wichtig.
Borussia ist nach dem jetzt vollzogenen großen Umbruch in der nächsten Saison eine Wundertüte.
Burke: Eine ähnliche Situation hatte ich schon mal, als ich 2022 von Rödinghausen nach Peckeloh gewechselt bin. In der Vorsaison hatte Peckeloh auch gegen den Abstieg gespielt, und dann haben wir in meinem ersten Jahr dort die Relegation zur Oberliga erreicht.
Deine Ziele nächste Saison in Emsdetten?
Burke: Mit unten in der Tabelle nichts zu tun zu haben, und nach oben hin lasse ich alles offen. Mein persönliches Ziel sind mehr Scorerpunkte als in diesem Jahr.
Welchen Eindruck macht die Truppe auf dich?
Burke: Ich habe mich während des Spiels vor zwei Wochen schon mit einigen Spielern unterhalten. Die machen alle einen sehr sympathischen Eindruck. Ich freue mich auf eine gute und lustige Zeit. Und hoffentlich auf eine erfolgreiche, damit es dann auch wirklich gut und lustig wird.
Du hast noch nie mit deinem dreieinhalb Jahre älteren Bruder Jonas, der bei Oberligist Eintracht Rheine unter Vertrag steht, zusammengespielt. Ist das ein Ziel von euch?
Burke: Teils, teils. Er ist ja auch ein Neuner. Wir bräuchten also ein System mit zwei Stürmern.