Klassenerhalt wäre wie der Aufstieg

18.05.2024

Fußball-Westfalenliga: Borussia will sich in Espelkamp retten

Von Marius Holthaus Emsdetten · vor 2 Stunden

 

Bild - Trotz allem Einsatz verloren die Rot-Weißen aus Emsdetten vorigen Sonntag mit 1:2. Besonders bitter: Vor der Ecke, die Kinderhaus zum späten 2:1-Siegtreffer nutzte (98.), sei ein Borussen-Angriff wegen Abseits, das keines war, zurückgepfiffen worden, ärgert sich Trainer Westers. Der Linienrichter habe wohl fälschlich angenommen, der Ball komme zu Kevin Meise, der in der verbotenen Zone stand, tatsächlich kam er aber zum deutlich nicht Abseits stehenden Henrik Laumann. Westers fair: „Er hat sich verguckt. Ein Fehler, der passieren kann.“ | Foto: Thomas Strack

Es ist nur noch grotesk. Zum x-ten Mal fing sich Westfalenligist Borussia Emsdetten am vergangenen Sonntag beim 1:2 gegen Kinderhaus ein ganz spätes Tor. Wieder ein Last-Minute-Schock im Abstiegskampf. Wie oft hat Trainer Roland Westers in dieser Woche den Fußballgott angefleht, mit dem Mist endlich aufzuhören? „Eine berechtigte Frage“, antwortet er, „aber die führt ja zu nichts. Man kann da 1000 Mal drüber jammern – oder man nimmt die Situation an.“


Fakt ist aber doch: Sollte es Borussia am Saisonende tatsächlich erwischen, wäre das ein Abstieg der extrem seltsamen und bitteren Sorte. Westers: „Das kannst du so sehen. Ich sehe es aber andersrum: als Chance, etwas Außergewöhnliches, wirklich Großes zu erreichen. Nämlich trotz der permanenten Tiefschläge eben nicht abzusteigen. Denn wenn du so viel Scheiße am Fuß hast wie wir in dieser Saison, dann erwischt es dich normalerweise.“ Daher, so Westers, „wäre der Klassenerhalt gleichzusetzen mit unserem Westfalenliga-Aufstieg 2018“.


Hinspiel? Natürlich ein später Gegentreffer


Trotz allem steht Borussia noch immer zwei Punkte überm Strich, punktet in der Abstiegsregion zudem mit dem deutlich besten Torverhältnis und kann sich bestenfalls am Pfingstmontag mit einem Sieg bei Preußen Espelkamp endgültig retten. Westers über den Tabellen-Nachbarn: „Eine fußballerisch sehr gut ausgebildete Mannschaft.“ Mit zwei herausragenden Spielern: Defensivmann Michael Wessel und vorne Dimitrios Nemtsis, der im Hinspiel kurz vor Schluss den 1:0-Siegtreffer erzielte (85.). Westers: „Auch so ein Spiel, wo du sagst, das kannst du niemals verlieren.“ Seine Kampfansage vor der Revanche: „Es gibt Ansatzpunkte, wie man die Truppe knacken kann. Wir bereiten uns gewissenhaft vor – und dann werden die Jungs mal wieder 100 Prozent abliefern.“


Westers sagt „mal wieder“, weil er vor der Moral seiner mit Nackenschlägen malträtierten Truppe sämtliche Hüte zieht. Beispiel Kevin Torka: Der verletzte sich vorigen Sonntag in der 20. Minute, zog bis zum Abpfiff durch, haute sich rein. Wie sich herausstellte, all das mit mindestens einem gerissenen Band im Fuß. Für ihn ist die Saison gelaufen. Auch Marius Klöpper musste verletzt runter (Oberschenkel), sehr fraglich, ob es für Montag reicht. Kleinere Fragezeichen stehen hinter Max Rengers und Attila Szabo. Kevin Hagemann ist Gelb-Rot-gesperrt.

img-4206