EMSDETTEN. Am Freitag feierte Noah-Jacob Afiemo seinen 20. Geburtstag. In einem halben Jahr ist seine nächste Party schon fest gebucht: die Aufstiegsfeier mit dem SV Burgsteinfurt. Afiemo selbst wird kommende Saison aber nicht nur eine Klasse höher in der Landesliga spielen, sondern – vermutlich – gleich zwei: Der Offensivmann hat bei Westfalenligist Borussia Emsdetten zugesagt (die EV berichtete). Im Interview nennt er seine Gründe.
Hallo Noah, du hast dir am 13. Spieltag gegen Roxel das Schlüsselbein gebrochen, musstest in den drei Meisterschaftsspielen des SVB danach bis zur Winterpause aussetzen. Dennoch führst du mit zwölf Treffern weiterhin die Torschützenliste der Bezirksliga 12 an. Wie wichtig ist dir dieser Titel?
Noah-Jacob Afiemo (20): Der Aufstieg steht natürlich an erster Stelle, aber Torschützenkönig will ich auch gerne werden.
Bei zwölf Punkten Vorsprung auf die Verfolger müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn ihr die Meisterschaft noch vergeigt.
Afiemo: Ich sage: Da brennt gar nichts mehr an! Ich habe komplettes Vertrauen in meine Mannschaft, dass wir das über die Bühne bringen. Selbst wenn wir vier, fünf Mal verlieren, müssten unsere Verfolger ja gleichzeitig alles gewinnen. Das wird in dieser Liga nicht passieren.
Ein Verfolgerchen ist Emsdetten 05. Deren Spieler Merlin Heinz hatte dich im EV-Interview vor dem Derby gegen euch als „geiler Zocker“ bezeichnet. Hat er recht?
Afiemo: Erst mal danke schön dafür. Das nehme ich gerne an.
Was macht dich als Fußballer aus?
Afiemo: Meine Schnelligkeit und dass ich nicht viele Chancen brauche, um ein Tor zu erzielen. Ich suche immer den Weg nach vorne, gehe lieber ins Eins-gegen-eins, als hinten rum zu spielen. Mein Kopfballspiel ist auch ganz gut.
Dein Trainer Christoph Klein-Reesink hat über deinen anstehenden Wechsel gesagt: „Wir haben alles dafür gemacht, dass Noah bei uns bleibt.“ Warum gehst du dennoch zu Borussia Emsdetten?
Afiemo: Ich wäre wohl auch gerne geblieben. Wir haben eine coole Mannschaft, bei der ich immer das Gefühl habe, auf keinen Fall ein Training verpassen zu wollen. Aber ich will das Maximum aus mir herausholen und sehe dazu bei Borussia die Chance.
Keine Angst vor einem Stammplatz auf der Bank?
Afiemo (lacht): Ich kenne meine Qualitäten und sehe mich nicht auf der Bank. Ich werde alles dafür tun zu spielen.
Wäre der logischere Schritt nicht gewesen, nächstes Jahr erst mal mit Aufsteiger SVB eine Klasse höher in der Landesliga zu spielen?
Afiemo: Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Ich bin aber überzeugt, dass ich direkt zwei Schritte machen kann.
Borussia hat in der Westfalenliga nur fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Wie ärgerlich wäre es für dich, wenn du mit deinem künftigen Verein in der nächsten Saison in der Landesliga auf den SV Burgsteinfurt treffen solltest?
Afiemo: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin sicher, dass Borussia die Liga halten wird.