Plumpes Foul besiegelt die Pleite

20.11.2023

Fußball: Borussia unterliegt mit 0:3 beim SC Peckeloh / Couragierter Außenseiter hält lange dagegen

Marius Holthaus

PECKELOH . Ein Foul der besonders plumpen Sorte brachte Borussia Emsdetten am Sonntag endgültig auf die Verliererstraße. Max Rengers säbelte am rechten Strafraumrand Erik Mannek um, war bei seinem Tritt nicht mal ansatzweise in Ball-Nähe. Den fälligen Elfer verwandelte Gerrit Weinreich zum 2:0 (72.) für Gastgeber SC Peckeloh, Endstand 3:0 (0:0).

Über den von Rengers plump verschuldeten Strafstoß sagte sein Coach Roland Westers lediglich: „War sicherlich nicht nötig.“ Überhaupt gab es von Borussias Westfalenliga-Trainer nach der Niederlage kaum Schelte für seine Mannen: „Ich kann keinem einen Vorwurf machen. Ein sehr engagierter Auftritt von uns.“

Zuletzt war Borussia ständig schläfrig in die Spiele gestartet. Diesmal nicht. Direkt hellwache und mutige Gäste störten den Tabellendritten früh und standen auch defensiv gut. Peckeloh fand wenig Lücken, baute immer wieder hinten herum neu auf. Vor der Pause hatte der Favorit kaum vielversprechende Situationen und keinen einzigen gefährlichen Abschluss.

Auch die Emsdettener blieben im letzten Drittel zunächst harmlos, weil es an der Passsicherheit mangelte. Obendrein bot der kleine (und qualitativ miese) Kunstrasenplatz auch kaum Raum und Zeit für spielerische Glanzstücke.

In der 33. Minute aber kombinierte sich die Borussia stark durchs Mittelfeld, Marius Klöpper schickte Henrik Laumann in den Sechzehner, der passte flach an den Fünfmeterraum, wo bei Daniel Mladenovics Abschluss noch ein Abwehrbein dazwischen war. Nach der anschließenden Ecke köpfte Laumann knapp daneben. Das waren sie, die dicken Chancen zur Führung.

Stattdessen schlug nach dem Seitenwechsel der SC Peckeloh mit seiner ersten echten Torchance zu. Borussen-Keeper Luca Dömer schlug den Ball rechts raus, wo Klöpper und Tom Holöchter nicht zum Kopfball gingen. Die Kugel war weg, eine flache Hereingabe erreichte im Strafraum den völlig freien Tom Bauer, der sogar noch die Zeit hatte, den Ball anzunehmen, ehe er ihn Dömer um die Ohren schoss – 1:0 (58.).

Borussia blieb bemüht, kam vorne aber einfach nicht durch und hatte Glück, als Peckelohs Bornemann nach einer Ecke knapp daneben köpfte (70.). Westers plante gerade, mit mehreren Wechseln die Schlussoffensive einzuläuten, als der Elfer zum 0:2 die Lage deutlich verschlimmerte. Danach liefen auch die letzten Emsdettener Anläufe ins Leere, ehe Peckeloh mit dem Schlusspfiff zum 3:0-Endstand traf: Dömer parierte erst noch stark gegen Deniz Aygün, den Abpraller jagte Martim Mendes in die Maschen.

Roland Westers zitiert Andreas Brehme

Borussen-Trainer hadert / Peckelohs Coach: „Emsdetten ist schwer zu bespielen“

-mho- PECKELOH. Borussen-Trainer Roland Westers zitierte nach dem Abpfiff Fußball-Legende Andi Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Es sei eben eines dieser typischen Spiele gewesen, bei denen die in der Tabelle schwächelnde Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt und stattdessen der ohnehin auf einer Erfolgswelle reitende Gegner trifft. Westers: „Bis zum 1:0 hat man nicht gemerkt, wer in der Tabelle oben und wer unten steht. Wir hatten heute eine gute Präsenz auf dem Platz. Ich ziehe einen Riesenhut vor meiner Mannschaft.“

Peckelohs Coach Markus Kleine-Tebbe: „Wir wussten, dass es schwer wird, Emsdetten ist eine schwer zu bespielende Mannschaft. In der ersten Habzeit haben wir viele Dinge nicht gut gemacht. Wir haben aber die Möglichkeit, Qualität von der Bank zu bringen. Wichtig war uns heute vor allem, zu null zu spielen.“

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