SV Mesum bestraft die Patzer der Borussia

Fehler entscheiden oft ein Spiel. So auch am Sonntagnachmittag das Nachbarderby in der Westfalenliga zwischen Borussia Emsdetten und dem SV Mesum vor 355 Zuschauerinnen und Zuschauern im Walter-Steinkühler-Stadion. Da nutzte der SVM zwei Patzer der Gastgeber eiskalt, gewann mit 0:2 und nahm die drei Punkte mit in den Hassenbrock.

Nach 15-minütiger Abtastphase übernahm Borussia die Initiative, war das aktivere Team, hatte mehr Ballbesitz, war jedoch in der „Box“ nicht effektiv. Bestes Beispiel dafür war die Szene in der 19. Minute. Da brachte Kevin Torka einen der zahlreichen Eckbälle in den SVM-Strafraum. Marius Klöpper kam völlig frei aus vier Metern zum Kopfball, bugsierte den Ball aber genau auf SVM-Keeper Max Jasper. Ein wenig platzierter – und die Platzherren wären in Führung gegangen.

Das taten nur zwei Minuten später die Gäste. Doch den Gegentreffer hatten sich die Borussen selbst zuzuschreiben. Immer wieder spielten sie hintenrum über Torhüter Luca Dömer. So auch diesmal: „Henne“ Laumann brachte mit einem Rückpass Dömer in Bedrängnis, der spielte den Ball genau in den Fuß von Mesums Christopher Strotmann. Dessen Flachpass in die Schnittstelle der Borussen-Kette zerlegte diese. Kevin Ostendorf hatte so freie Bahn und schob aus 14 Metern ins linke Eck – 0:1 (21.). Es war Mesums einzige Torchance in der 1. Hälfte. Auf der Gegenseite hatte Borussia aber auch nur noch einen Torschuss von Kai Deradjat aus spitzem Winkel zu bieten, den Mesums Keeper Jasper aber meisterte (28.).

Emsdetten machte nach Wideranpfiff viel Druck, war aber nicht effektiv. Henrik Möllers (60.), Tom Holöchter (68.) und Max Rengers (72.) versuchten es – vergeblich. Der SVM verteidigte mit viel Einsatz im 4:4:2 gegen den Ball und wartete auf Borussias Fehler. Ein fataler folgte in der 79. Minute, wieder nach einem Rückpass.

Yannik Willers attackierte Borussias Innenverteidiger Hendrik Ohde, nahm ihm den Ball ab und wollte allein aufs Tor gehen. Ohde hielt ihn – wohl vor dem Strafraum – am Trikot, foulte ihn, im Sechzehner. Schiedsrichter Dominic Nosing zeigte dem Dettener „Rot“ und – zur Überraschung vieler – auch auf den Punkt. „Ein Foul? Eher nicht“, sagte SVM-Trainer „Cello“ Langenstroer zur strittigen Szene. Auch für Borussia-Kollege Roland Westers war das kein Elfer.

Sei’s drum. Mesums Philip Grewe ließ sich die Chance nicht nehmen, jagte den Ball rechts oben ins Netz. Das 0:2 in der 81. Spielminute entschied das Nachbarderby endgültig. Dezimierte Dettener kamen nicht mehr zurück und gingen am Ende leer aus.