„ Drama-Queen Borussia“

Herzlichen Glückwunsch, Luca Dömer. Der Torwart des Westfalenligisten Borussia Emsdetten hat den Aufstieg in die 1. Liga der deutschen Fußball-Philosophen geschafft. Sein Meisterstück lieferte er am Sonntag nach dem 1:0-Sieg beim TuS Haltern ab. 

„Wenn ich keinen aufs Tor kriege, dann spielen wir auch mal zu null“, stellte Dömer inmitten des Borussia-Jubels über den ersten Zu-Null-Sieg der Saison fest. Wer will da widersprechen... 

Tatsächlich hatte Haltern in den gesamten 90 Minuten keinen (!) auch nur ansatzweise gefährlichen Ball aufs Emsdettener Gehäuse gebracht, hatte im Grunde nur einen erwähnenswerten Abschluss im ersten Durchgang, wobei der Ball sein Ziel meterweit verfehlte. 

Offenbar war Dömer dermaßen langweilig, dass er nach dem Seitenwechsel selbst für ein bisschen Unterhaltung sorgte. Nach einem Katastrophen-Pass auf Moritz Uphoff konnte sich der Keeper bei Teamkollege Julian Dirks bedanken, der in höchster Not rettete, dabei mit Halterns Nils Fabisiak ineinander rauschte. Nach längerer Behandlung konnte Dirks weiterspielen. Wenig später ging Borussias sonst so sicherer Rückhalt in ein überflüssiges Dribbling, die Konsequenz fiel mit einem Einwurf für Haltern überschaubar aus. 

„...das wäre der Klassiker gewesen“

„Nur noch klare Bälle“, rief Trainer Roland Westers daraufhin aufs Feld. Er befürchtete, seine deutlich überlegene Mannschaft könnte den Sieg noch verschlampen. Eine Chance nach der anderen versemmeln und sich dann hinten das Ei selbst ins Nest legen – „das wäre der Klassiker gewesen“, sagte Westers nach dem Happy End. 

Nicht nur dem Coach, auch Borussias Ersatzbank schmeckte der Chancenwucher überhaupt nicht. „Warum müssen wir es immer so spannend machen?“, war Mitte der 2. Halbzeit von dort zu hören. Die Bilanz der letzten Wochen: 1:0-Zittersieg in Haltern, späte 0:1-Niederlage gegen Verl II, später 2:1-Siegtreffer bei Rödinghausen II, Last-Minute-Ausgleich zum 2:2 gegen Delbrück kassiert. Drama-Queen Borussia.