Borussia zittert sich zum Sieg

23.10.2023

Westfalenligist feiert 1:0-Erfolg beim TuS Haltern 

Sonntag, 22. Oktober 2023 - 22:22 Uhr

von Marius Holthaus

Foto: Marius Holthaus

Henrik Möllers (li.) und Vincent Schulte (re.) erkämpften sich mit Borussia in Haltern einen 1:0-Sieg, mit dem sie den Vorsprung auf die Abstiegsränge in der Westfalenliga auf sieben Punkte ausbauten. 

Borussen-Trainer Roland Westers tobte an der Seitenlinie. „Jetzt haut das Ding da rein“, brüllte er aufs Feld, wo seine Truppe gerade mal wieder eine dicke Möglichkeit aufs 2:0 liegengelassen hatte. Am Ende wurde der Chancenwucher nicht bestraft, Westfalenligist Emsdetten zitterte die frühe 1:0-Führung am Sonntag beim TuS Haltern ins Ziel. 

 

6. Minute: Schöner Angriff über die rechte Seite, maßgeschneiderte Flanke von Daniel Mladenovic, in der Mitte köpfte Henrik Laumann wuchtig ein – und schon lag Emsdetten vorne. 

 

Spannende Strafraumszenen waren danach erst mal Mangelware. Die Borussen suchten im Mittelfeld oft den zu komplizierten direkten Weg, statt in Ruhe zu verlagern. Einen kleinen Geniestreich hatten sie vor der Pause aber noch zu bieten: An der Sechzehner-Kante ließ „Henne“ Laumann den Ball geschickt in den Lauf von Henrik Möllers abtropfen, der das Leder aber nicht voll erwischte (32.). 

 

Kurz nach Wiederanpfiff dann die beiden Szenen, die Westers so richtig auf die Palme brachten. 49. Minute: Maßflanke Kevin Meise, am Fünfmeterraum könnte Mladenovic das Leder eigentlich gemütlich einnicken, seine Stürmer-DNA sagt ihm aber offenbar, zum Kopfball müsse er ja hochsteigen. Mladenovic macht also einen kleinen Hüpfer, erwischt den Ball so nicht mehr richtig und bringt nur ein Kopfbällchen zustande. Leichte Beute für Halterns Keeper Maurice Mecking. 

 

Zittern bis zum Ende

 

Drei Minuten später: Wieder Emsdetten, wieder über die rechte Seite, wieder eine Sahneflanke, diesmal heißt der Absender Marius Klöpper. Am zweiten Pfosten weiß Laumann nicht, ob er Kopf oder Fuß nehmen soll – Chance verstolpert. Und Coach Westers auf 180! Als Mladenovic dann auch noch bei einem überhasteten Abschluss den Ball in die Wolken jagte (77.), war klar: Hier ist Zittern bis zum Schluss angesagt. 

 

Zwar fehlten Haltern offensiv ganz offensichtlich die Mittel, der TuS hatte keinen vernünftigen Torabschluss zu bieten. Aber: Borussias Defensive wirkte an diesem Tag anfällig für dicke Klopper. Wie in der 36. Minute durch Klöpper, der sich in der eigenen Hälfte einen Ballverlust leistete, aber Glück hatte, dass Haltern nichts draus machte. 

 

Nächster Emsdettener Aussetzer in Minute 55, kurz nach den beiden ausgelassenen Riesen-Chancen: Keeper Luca Dömers Pass auf Moritz Uphoff geriet zu kurz, Nils Fabisiak schnappte sich das Leder, marschierte auf Dömer zu und wurde kurz vorm Abschluss von Julian Dirks‘ langem Bein gestoppt. 

 

Am Rand unkte Westers: „Wir hauen uns das Ding heute hundertprozentig noch selbst rein.“ Stimmte nicht.

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