Westfalenligist Borussia Emsdetten siegt 2:1 in Rödinghausen
Foto: Holthaus
Ab in den Knick! Aus 18 Metern schlenzt Daniel Mladenovic (Nummer 10) den direkten Freistoß über die Mauer in den Winkel, Rödinghausens Keeper Karl Albers fliegt ins Leere. Borussia Emsdettens 2:1-Siegtreffer (82.).
In der 80. Minute waren die Borussen auf 180! Henrik Möllers hatte Tom Holöchter steil geschickt, der wurde von Rödinghausens letztem Mann gelegt. Notbremse und Rot? Nein, weil Holöchter den Ball wohl nicht mehr erreicht hätte, beließ es der Schiri bei Gelb. Kurz darauf war Emsdettens Ärger über den nicht verhängten Platzverweis aber schon verflogen, als Daniel Mladenovic den fälligen Freistoß aus 18 Metern traumhaft in den Winkel beförderte. Der 2:1-Siegtreffer.
Ein Überraschungscoup. In den vergangenen Jahren war für Borussia bei Rödinghausen II nie etwas zu holen gewesen. Auch diesmal galten die gegen den Abstieg kämpfenden Gäste beim Westfalenliga-Dritten als Außenseiter, setzten aber gleich zu Beginn die erste Duftmarke. Rödinghausens Malte Meßmann wollte im eigenen Sechzehner mit dem langen Bein eine Hereingabe klären, der Ball sprang aber nur etwas hoch und lag so auf dem Silbertablett für Henrik Laumann, der aus wenigen Metern volley das 1:0 besorgte (5.).
Ansonsten gehörte die erste Halbzeit fast komplett den Hausherren. Immer wieder wurde es in Emsdettens Strafraum wuselig, doch entweder Rödighausen traf falsche Entscheidungen oder spielte schlampige Pässe.
Und dann war da noch Borussias Wand zwischen den Pfosten, Torwart Luca Dömer. In der 27. Minute seine größte Rettungstat: Rödinghausen hatte sich mal wieder im Sechzehner festgesetzt, ein Flachpass von außen lief an Freund und Feind vorbei Richtung zweiter Pfosten, wo Adrian Mavretic aus sieben Metern wuchtig draufhielt. Allerdings wenig platziert, denn offensichtlich rechnete er nicht mehr mit Dömer, der aber blitzschnell vom kurzen Eck in die Tormitte sprang und parierte. Noch vor der Pause erneut Pech für Mavretic, sein Kopfball landete am Borussen-Pfosten (41).
Nach dem Seitenwechsel direkt wieder Rödinghausen. Ein Emsdettener Eckball wurde zum Boomerang: Laumann verlor vorne den Ball und Vincent Schulte im Mittelfeld den Zweikampf gegen Latif-Bilal Alassane, der danach freie Bahn Richtung Dömer hatte. Der machte sich breit, blieb lange stehen und hielt den schwachen Schuss (53.).
Emsdetten war jetzt aber deutlich besser in der Partie, Tom Holöchter (57.) und Marius Klöpper (60.) verpassten das 2:0. Dann die bittere 68. Minute: Mats Hagel verdrehte sich bei einem Klärungsversuch im Mittelfeld das Knie, der Ball ging raus zu Alassane, dessen Hereingabe Fynn Mewes volley verwertete. Wieder parierte Dömer das Geschoss und ballte schon die Siegerfaust, als der Schiri nach Wink seines Assistenten entschied: Ball war hinter der Linie – 1:1. Und Hagel verletzt raus.
Der doppelte Nackenschlag schockte Emsdetten nur kurz. Dann traf der eingewechselte Möllers aus 18 Metern die Latte (78.) und leitete wenig später mit einem starken Pass das 2:1 ein. Danach kam vom Gastgeber nur noch eine verunglückte Flanke, die auf der Latte landete. Auch hier wäre Dömer zur Stelle gewesen (89.).