Fußball: Westfalenliga
Foto: Thomas Strack
Mit Vincent Schulte (l.) hatte Delbrücks Abwehr ihre Probleme, so auch in der 58. Minute, als der Borusse nach feiner Einzelleistung auf 2:0 stellte.
Borussias Tank war komplett leer, die Mannschaft stehend k.o.. Mit letzter Kraft versuchte der Westfalenligist, seine 2:1-Führung ins Ziel zu retten. Vergeblich! 90. Minute, der Gast aus Delbrück rennt einmal mehr an. Der Ball geht raus auf den eingewechselten Jean-Pierre Dingerdissen. Kein Emsdettener weit und breit, ihre Kräfte sind einfach am Ende. Der Delbrücker kann ungestört flanken, am Fünfmeterraum hält Benedikt Genz den Schädel hin – der 2:2-Endstand.
Mit schmerzverzerrten Gesichtern sanken die Borussen nach dem Abpfiff zu Boden. Der spät entrissene Sieg tat weh, die Knochen wohl noch mehr.
„Ärgerlich, aber gerecht“, sagte Borussen-Trainer Roland Westers über das Remis nach verspieltem 2:0-Vorsprung. „Ab der 55., 60. Minute konnte man schon erkennen, dass es bei uns mit der Kraft schwierig wird.“
Munteres Auf und Ab
Lange Zeit war es ein munteres Auf und Ab. Den ersten guten Abschluss hatte Delbrück, gegen Efe Tirpans strammen Schuss riss Keeper Luca Dömer die Fäuste hoch (16.). Dann Emsdetten. Kevin Torka steckte durch Richtung Elfmeterpunkt, Innenverteidiger Paul Danner wollte den Ball wegschlagen, trat die Kuge aber in die Füße des ihn bedrängenden Borussen-Stürmers Daniel Mladenovic, der anschließend mit einem traumhaften Schlenzer in den rechten Giebel vollendete – 1:0 (25).
Delbrück um die schnelle Antwort bemüht. Ihr starkes zentrales Mittelfeld hatte immer wieder zu viel Platz, zudem zeigte sich Emsdettens rechte Abwehrseite oft wacklig. In der 33. Minute zog Damian Biniek hier locker in den Strafraum, traf aber nur das Außennetz.
Nach dem Seitenwechsel Delbrück mit wütenden Versuchen, aber wie so oft zu unpräzise. Emsdetten hielt stark dagegen und hatte auch die erste gute Chance: Nach starker Vorarbeit von Kai Deradjat traf Henrik Laumann den Ball aus 16 Metern nicht richtig – vorbei (50.).
Besser machte es Kollege Vincent Schulte. Rechts im Strafraum ließ er zwei Delbrücker stehen und überwand aus spitzem Winkel auch Torwart Daryoush Hosseini. Riesiger Jubel über das 2:0 (58.)!
Delbrück machte hinten auf, rannte an und wurde belohnt
Jetzt wurden Emsdettens Beine zusehends schwerer. Delbrück machte hinten auf, rannte an und wurde belohnt. Efe Tirpan bediente im Sechzehner Jannik Tödtmann, der verschaffte sich mit einem Haken etwas Platz und jagte den Ball ins lange Eck. Nur noch 2:1 (67.).
Emsdettens Entlastungsversuche verpufften viel zu schnell, sofort kamen die Bälle zurück. Westers versuchte mit der Umstellung von der Vierer- auf eine Fünferkette, den Laden dicht zu halten. Mit Erfolg, jedoch nur bis zur 90. Minute.