Lupfer von Schulte sichert den Punkt
Ganz andere Qualitäten als beim 4:1-Auftaktsieg vor einer Woche brauchte Borussia Emsdetten am Sonntag gegen den TuS Hiltrup – eine kampfstarke Westfalenliga-Truppe, die auf Zeit spielt, wenn sie in Führung liegt, und mit einer Fünferkette stabil steht. Die Borussen erwischten spielerisch nicht den besten Tag, kämpften aber bis zum Ende und belohnten sich auswärts mit einem 1:1-Remis.
Von Beginn an schickte Hiltrup einen langen Einwurf nach dem anderen in den Strafraum der Borussen. Effing kam zum Abschluss, doch die Borussen blockten ab (26.). Groeger vergab noch eine Konterchance – sonst kam nichts von Hiltrup. Die Borussen agierten auf ähnlichem Niveau: Der blasse Mladenovic hatte Probleme, einen gefährlichen langen Ball zu kontrollieren (35.). Und das war es auch schon fast mit Toraktionen vor der Pause. Wäre da nicht eine TuS-Ecke in der Nachspielzeit der 1. Hälfte gewesen. „Konsequent weg das Ding“, rief Borussia-Trainer Westers noch. Fast so, als hätte er eine Vorahnung. Im Getümmel zog ein Hiltruper ab, Schulte hielt den Fuß in den Schuss, sodass der Ball genau vor Gockel landete, der aus fünf Metern alleinstehend einschob.
Direkt nach dem Seitenwechsel versuchten es dann die Borussen nach einer Ecke:. Ohde kam frei zum Kopfball – links vorbei (47.). Die dickste Chance der Borussen, die aus dem Spiel die Hiltruper nicht knacken konnten. Die Gastgeber forderten zudem einen Elfmeter (48.) nach einer Berührung im Strafraum an Johannknecht, die Pfeife blieb aber stumm. Genauso wie bei einem Handspiel im TuS-Sechszehner (77.).
Die Rot-Weißen aber starteten eine Schlussoffensive: Nach einem Doppelpass mit Mladenovic ging Möllers Abschluss drüber (78.). Kurz darauf schickte Möllers Schulte – der seit der 25. Minute die linke Flanke beackerte – und der blieb trotz der Hitze eiskalt: Sein Lupfer aus zwölf Metern und halblinker Position landete am Innenpfosten und trudelte über die Linie. „Einer geht noch“ feuerten sich die Dettener an.
Und mussten dann mitansehen, wie Kai Deradjat den Ball an Yarokha vorbei spitzelte, und dieser den Borussen mit gestrecktem Bein am Fuß traf (87.). Jeder im Stadion hörte die Berührung. Genauso wie den Freistoßpfiff – für Hiltrup. Eine klare Fehlentscheidung. Ungläubig reagierten die Borussen und und es wurde laut am Spielfeldrand, die Teams beruhigten sich aber dann. Deradjat humpelte vom Feld, nach Abpfiff sagte er: „Es geht zum Glück schon wieder.“
Fast hätten die Borussen sogar noch drei Punkte mitgenommen. Schulte zog eine Ecke direkt auf den Kasten und der abgefälschte Nachschuss von Möllers landete in den Armen des TuS-Keepers Böcker (90.+7). Dann war nach fast einhundert Minuten Schluss und klar: Diese Borussen sind nicht klein zu kriegen.
Das schreibt die WN Münster zum Spiel (Quelle Bild Spielszene)
Remis in der Westfalenliga
„Gerecht, aber enttäuschend“: Hiltrup holt einen Punkt gegen Emsdetten
Münster
Der Auftakt ging beim 2:6 in Nottuln in die Hose. Am Sonntag rehabilitierten sich die Kicker des TuS Hiltrup für diese Schmach − gegen die ambitionierte Borussia aus Emsdetten hieß es nach 90 Minuten 1:1 (1:0). „Gerecht, aber doch irgendwie enttäuschend“, befand Raul Prieto, der Sportliche Leiter.
Die erste Hälfte war eine auf Augenhöhe − und doch hatten die Platzherren unmittelbar vor dem Gang in die Kabine das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Alexander Gockel traf zur Führung (45.+1). „Das Tor hat uns gutgetan“, so Trainer Marcel Stöppel. Er sah auch nach dem Pausentee eine engagierte Hiltruper Mannschaft. Stan Schubert hätte nach 54 Minuten das Duell vorentscheiden können, war plötzlich allein durch − und scheiterte. In der 60. Minute kam dann Nils Johannknecht im Strafraum der Gäste zu Fall. Der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. „Das war ein klares Ding aus unserer Sicht“, ärgerte sich Prieto. Es kam, wie es kommen musste. Hiltrup ließ sich in der Folge zu sehr unter Druck setzen, verteidigte nur noch. Und kassierte in der 80. Minute den Ausgleich durch Vincent Schulte (80.).