Borussia-Trainer Roland Westers nach dem 1:5 (1:0) SuS:
Direkt nach dem Abpfiff versammelte Borussia-Trainer Roland Westers am Freitagabend seine Mannschaft noch auf dem nassen Rasen des Neuenkirchener Waldstadions. Der Coach hatte Redebedarf. Verständlich nach der 1:5 (1:0)-Klatsche gegen den klassentieferen Landesligisten und Gastgeber SuS Neuenkirchen.
Klar, das war nur ein Testspiel in der Vorbereitung. Klar, Borussia fehlten beim SuS zahlreiche Spieler: Dömer, Ohde, Uphoff, Wedi, Schulte, Hagel, Mladenovic waren nicht dabei. Zudem verletzten sich Felix Hinterding (58.) sowie Kalle Hoffmann (60.) und mussten ausgewechselt werden.
Dennoch war das unter dem Strich viel zu wenig, wurden die Borussen von engagierten Neuenkirchenern in der 2. Hälfte phasenweise vorgeführt und gingen zurecht unter.
Trainer Westers, der mit den letzten 25 Minuten der 1. Hälfte einverstanden war und von „einer nicht unverdienten Pausenführung“ sprach, hatte dann in der 2. Hälfte eine Leistung seiner Mannschaft gesehen, „die deutlich unter dem war, was wir erwartet haben“. Die Gründe seien vielfältig, „aber diese Urlaubs-Mentalität, die hier herrscht, das hat nichts mit Westfalenliga-Fußball zu tun“, wetterte der Coach. „Das muss sich ändern – sonst gibt es Probleme! Sonst werden wir den sportlichen Erfolg, den wir haben könnten, nicht erreichen.“
Zum Spiel: In der 1. Hälfte brauchten die Borussen gut 20 Minuten, um in die Partie zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Dettener schon zurückliegen können, doch Julian Knocke schoss am leeren Tor vorbei (7.), dann blockte Tom Holöchter den SuS-Kapitän in letzter Sekunde (9.).
In der 21. Minute setzte Borussia einen ersten Offeniv-Akzent. SuS-ler Onken vertändelte den Ball, Kevin Meise hatte freie Bahn, scheiterte aber am gut reagierenden Keeper Wiesmann. Dann traf Meise nur das Außennetz (32.). Im dritten Versuch klappte es: Henrik Möllers setzte sich gegen zwei Neuenkirchener durch, Kevin Hagemann hatte sich von seinem Gegenspieler weggeschlichen und traf aus zehn Metern ins linke Eck – 0:1 (32.). Einen Hagemann-Kopfball (40.) klärte der SuS noch kurz vor der Linie, sodass die knappe Borussen-Führung zur Pause in Ordnung ging.
Nach dem Wechsel dreht der SuS mit Macht die Partie, profitiert dabei von Borussen-Patzern. So versucht es Kai Deradjat 30 Meter vor dem eigenen Kasten bei Gegnerdruck mit einem Hackentrick – Ballverlust und SuS-Konter, den Neuzugang Marvin Egbers mit dem 1:1 krönt (53.). Fünf Minuten später geht Felix Hinterding nicht energisch in einen langen Ball, wird von SuS-ler Joshua Roß zudem attackiert. Schiri Jan Lohmann sieht kein Foulspiel – und Roß schlenzt die Kugel aus 25 Metern über Keeper Kock zum 2:1 ins Tor (58.).
Vor dem 3:1 (66.) patzen die Borussen Niclas Kock und Paul Quibeldey. Nutznießer ist erneut Joshua Roß, der aus zwölf Metern zum 3:1 trifft. Das 4:1 resultiert aus einem SuS-Konter über die rechte Seite. Fin Menzel bringt den Ball flach nach innen, ein Borusse rutscht auf dem nassen Rasen weg und Jan Rauße versenkt den Ball aus 15 Metern zum 4:1 (77.).
Auch in der 87. Minute ähnelt die Borussen-Abwehr einem Hühnerhaufen, und so erzielt Marvin Egbers problemlos seinen zweiten Treffer zum 5:1-Endstand.
Bis auf einen Kopfball von „Henne“ Laumann (64.) und einem abgefälschten Schuss von Paul Quibeldey an den Außenpfosten (72.) ist von den Borussen nach der Pause in der Offensive wenig zu sehen. Der klassentiefere Kontrahent SuS ist galliger, schneller, zweikampfstärker und nutzt seine Torchancen nach der Pause zum in der Höhe verdienten 5:1-Sieg.
