Das wäre fast der perfekte Saisonabschluss gewesen: Bis zur 90. Minute führten Borussias Frauen beim Tabellendritten Union Wesum mit 2:1, dann glich Franka Kersken doch noch zum 2:2 aus. 

Trainer Birger Röber war dennoch bestens zufrieden: „Ich ziehe den Hut vor dem Team, das bei dieser Hitze zum Saisonende noch einmal alles rausgehauen hat, obwohl es ja für uns um nichts mehr ging.“ 

Das war den Rot-Weißen zu Beginn auch anzumerken: „Wir haben überhaupt nicht am Spiel teilgenommen“, wunderte sich Birger Röber, dass seine Frauen komplett neben den Schuhen standen. Folgerichtig erzielte Jule Strohmeyer schon in der 7. Minute die Führung für Wessum. 

Erst nach einer Trinkpause lief es besser, sodass die Borussinnen bis zur Pause das 0:1 hielten. „In der Kabine haben wir dann gemeinsam überlegt, was geändert werden muss“, beschreibt Birger Röber, dass er nicht von oben herab anordnete, dass sich seine Spielerinnen ein paar Meter weiter zurückziehen und erst ab der Mittellinietps angreifen sollten. Das fruchtete, zumal schon in der 48. Minute der Ausgleich fiel: Mit dem Hinterkopf leitete Ina Teltenkötter eine Ecke weiter zu Lea Rüskamp, die aus spitzem Winkel einschoss. 

Jetzt waren die Borussinnen richtig im Spiel, kreierten viele gute Umschaltsituationen. In der 72. Minute bediente Lea Rüskamp dann Jennifer Watson, die den Ball aus 22 Metern zum Führungstreffer ins Netz hämmerte. Lea Rüskamp selber hatte noch das 3:1 auf dem Fuß, davon hätte sich Wessum wohl nicht mehr erholt. 

Wahrer Jubel nach dem 2:2 kam bei Wessum nicht mehr auf, denn zum Aufstieg reichte das nicht. Trost war lediglich, dass Amelsbüren mit 7:1 gegen Langenhorst gewann, und daher eh nicht mehr einzuholen gewesen wäre. Und Wessums Trainer Heiko Robra wunderte sich: „Nach dem frühen 1:0 habe ich gedacht, dass wird ein leichtes Spiel. Aber dann hat Borussia uns alles abverlangt.“