Trainer Bastian Blankemeyer erst belächelt, dann erntete er Gratulationen für seine goldrichtige Idee
Foto: Bernd Oberheim
Trainer Bastian Blankemeyer (hinten im roten Hoodie) schwört seine Mannschaft vor der Verlängerung noch einmal ein. Doch auch in der wollte der Ball nicht ins Tor. „Da haben wir uns gesagt, dann gewinnen wir eben im Elfmeterschießen“, war die Überzeugung schon vor dem entscheidenden Shoot Out bei den Borussen sehr groß,
Samstagmorgen um halb sechs Uhr erhebt sich der Flieger in die Luft: Gemeinsam mit den 1. Herren und den 2. Frauen des Vereins macht sich die Reserve von Borussia Emsdetten auf den Weg zur Saisonabschlussfahrt nach Mallorca.
Nicht mit im Flugzeug: Die Reserve des Borghorster FC, die ebenfalls diesen Flug gebucht hatte. Nach der so unglücklichen wie verdienten 5:6-Niederlage gegen Borussias Reserve müssen die Borghorster Sonntag in der A-Liga-Abstiegsqualifikation gegen FSV Ochtrup II nachsitzen. Ochtrup unterlag am Donnerstag dem TuS St. Arnold nach Verlängerung mit 1:3.
„Das hätten wir uns Donnerstagabend überlegt“, so Trainer Bastian Blankemeyer am Freitag auf die Frage, wie die Borussen im Falle einer Niederlage mit ihrem Mallorca-Flug umgegangen wären. Ansonsten waren die Glückshormone beim Coach noch hörbar. „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, dass sie nach dieser langen und schweren Saison noch einmal 120 Minuten gegangen ist. Den ersten Krampf gab es in der 123. Minute. Dabei habe ich nur zweimal gewechselt. Wir haben auch dank unserer Fitness dominiert.“
Aber Borghorst eben auch in 120 Minuten nicht besiegt. Moritz Uphoff, Tom Schölling, Nils Brink, Bastian Wolf und Eduard Wegmann verwandelten dann die ersten fünf Elfmeter, den sechsten und entscheidenden brachte Finn Ole Tiltmann im Kasten unter. „Da hat es sich ausgezahlt, dass wir Dienstag das Elfmeterschießen noch trainiert haben. Dabei bin ich dafür Dienstag belächelt worden“, so Blankemeyer.
„In der ersten Hälfte waren wir richtig schlecht, haben es immer wieder mit langen Bällen versucht. Danach haben wir es gut gemacht, immer wieder über Außen gespielt. Viermal hat Borghorst auf der Linie, einmal hat der Pfosten für Borghorst gerettet“, wurde der Gegner in den restlichen 75 Minuten hinten eingeschnürt. Und doch hatten die Borussen Glück, als Keeper Timo Knüppe in der 81. Minute plötzlich einen gefährlichen Kopfball von Julian Bauland entschärfen musste. Mit seiner einzigen Chance in 120 Minuten hätte Borghorst fast die Partie auf den Kopf gestellt und so den Mallorca-Flug und die A-Liga für sich gerettet.
Es kam anders. Und so bleibt nach diesem denkwürdigen Abend nur noch eine Frage die Reserve betreffend offen: Wer wird die Mannschaft 2023/24 in der Kreisliga A trainieren?
