„Borussia ist einfach mein Verein“

20.05.2023

Hans-Dieter Jürgens beendet seine Trainerkarriere nach 29 Jahren am Sonntag in Rödinghausen 

Lokalsport Freitag, 19. Mai 2023 - 15:02 Uhr

von Friedhelm Wenning

 

Nach 29 Trainerjahren zieht Hans-Dieter Jürgens (l.) am Sonntag einen Schlussstrich unter seine Karriere. Auch Bodo Gadomski sitzt – zumindst vorerst – zum letzten Mal als Trainer auf der Borussenbank. 

Am Sonntag endet eine Ära: Nach 29 Trainerjahren coacht Hans-Dieter Jürgens zum letzten Mal eine Mannschaft, wenn er beim Gastspiel von Borussia Emsdetten beim SV Rödinghausen II die Borussen aufs Feld führt. 

Wehmut kommt bei dem scheidenden Trainer jedoch nicht auf: „Das liegt wohl daran, dass ich ja weiter dabei sein werde“, so der Coach, der ab der kommenden Saison die Sportliche Leitung bei den Borussen übernimmt. 

29 Jahre, neun Vereine und fünf Aufstiege, so lautet die Trainerbilanz von Hans-Dieter Jürgens. Eigentlich sollte schon nach 28 Jahren Schluss sein, doch als Borussia im Sommer vergangenen Jahres in die Bredouille kam, weil direkt vor dem Beginn der Vorbereitung Trainer Steffen Molitor entlassen wurde, sprang Jürgens noch einmal ein. „Ich hatte ja gar nicht damit gerechnet und meine Sportkleidung gerade entsorgt. Aber im Nachhinein und nach diesem Saisonverlauf bin ich froh, es noch einmal gemacht zu haben. Borussia ist nun mal mein Verein. Egal, wo ich auch trainiert habe, ich habe auf der Rückfahrt im Bus immer versucht, irgendwie herauszubekommen, wie Borussia gespielt hat. Es ist schön, dass ich meine Karriere jetzt bei meinem Heimatverein beenden konnte“, ist der ehemalige Borussentorhüter jetzt dankbar, dass er noch einmal gerufen wurde. 

Das letzte Spiel für Borussia macht auch Co-Trainer Bodo Gadomski, der bei Borussia vor dieser Saison eher kritisch gesehen wurde, die Kritiker aber sehr schnell verstummen ließ. Auch er hat einen großen Anteil an einer Saison, in der die Mannschaft alle Erwartungen übertraf. Nicht vergessen werden darf auch Reinhard Kloppenborg. Der frühere Borussenspieler und -trainer unterstützte immer wieder und sprang ein, wenn Hans-Dieter Jürgens verhindert war. In Rödinghausen ist er allerdings nicht dabei, weil er im Urlaub ist. 

Das Häcker Wiehenstadion in Rödinghausen ist übrigens eines von ganz wenigen in Westfalen, in die Hans-Dieter Jürgens noch nie einen Fuß gesetzt hat. Er hofft, dass seine Mannschaft sich dort ordentlich verkauft: „Bei den vielen Ausfällen wäre es ja direkt unverschämt, einen Sieg zu fordern. Aber ich möchte schon, dass wir keine Packung kassieren und einen guten Eindruck hinterlassen. Denn der letzte Eindruck bleibt oft haften.“ 

Kann aber den Eindruck einer überragenden Saison im Grunde nicht mehr schmälern. Die Borussen starteten mit einem Minikader von 17 Feldspielern „und ich konnte kein einziges Mal mit voller Kapelle spielen“, weist Hans-Dieter Jürgens auf die vielen Ausfälle im Saisonverlauf hin. In Rödinghausen fehlen zum Abschluss die verletzten Kevin Torka, Nick Wedi, Hendrik Ohde, Henrik Laumann und Max Rengers, Sören Wald ist erkrankt, Vincent Schulte, Eduard Wegmann, Mats Hagel und Henrik Möllers unterstützen die Reserve.

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