Letztes Sonntags-Heimspiel für Borussia

13.05.2023
LOKALSPORT EMSDETTEN

Die Quadratur des Kreises

von Friedhelm Wenning

Foto:  Doppelt gefordert: Vincent Schulte (r.) ist wahrscheinlich einer der Spieler, die am Sonntag zuerst in der Reserve spielen und sich dann auf der Ersatzbank der Westfalenligaelf bereithalten müssen. 

 

Hans-Dieter Jürgens ist wahrlich nicht zu beneiden. „Ich hatte mir die letzten Spiele meiner Trainerlaufbahn eigentlich anders vorgestellt“, sagt der Borussencoach, der mit seinem Team zuletzt zwei saftige Niederlagen kassierte. 

Der Hauptgrund dafür ist sicherlich die Personalnot. „Wir haben uns nun einmal vor Wochen dazu entschieden, die Reserve im Abstiegskampf zu unterstützen. Und dabei bleibt es auch“, so der Coach. 

Und so hatte er zuletzt in Erkenschwick nur noch einen einzigen Spieler aus seinem Kader auf der Ersatzbank sitzen. Und Sonntag gegen den TuS Halten (Anstoß: 15 Uhr) kommt es noch schlimmer: Sören Wald ist nach der überzogenen Ampelkarte aus dem Erkenschwick-Spiel gesperrt, zudem droht mit Kai Deradjat ein weiterer Akteur auszufallen, der das Spiel machen kann. Deradjat musste in Erkenschwick ausgewechselt werden. „Ob er sich eine Muskelverhärtung oder eine Zerrung zugezogen hat, ist noch nicht abschließend geklärt. Ist es Zerrung, kann er nicht spielen“, erklärt Jürgens. Kommt es so, dann hat Jürgens am Sonntag sechs Spieler, die wegen Verletzungen ausfallen, vier weitere gibt er an die Reserve ab. „Das ist fast eine komplette Mannschaft. Das Team jetzt aufzustellen, kommt einer Quadratur des Kreises gleich.“ 

Um genügend Einwechselmöglichkeiten zu haben, beordert Jürgens die vier Spieler seines Kaders, die im Vorspiel mit der Reserve gegen den SC Rheine spielen, anschließend auf seine Ersatzbank. Eine unbeliebte, aber dringend nötige Maßnahme. 

Welche Aussichten seine Mannschaft unter diesen Voraussetzungen hat, mag Jürgens nicht voraussagen: „Wir haben eigentlich noch etwas gutzumachen. Das Hinspiel in Haltern haben wir unnötig verloren.“ In der 4. Minute fingen sich die Borussen damals ein Tor durch einen Standard, rannten dem Rückstand danach vergeblich hinterher. Und kassierten in der Nachspielzeit noch den zweiten Gegentreffer und eine Rote Karte für „Notbremser“ Paul Quibeldey. 

Ob die Wiedergutmachung klappt? „Ich möchte einfach, dass die Mannschaft Sonntag ihr Bestes gibt, dann sehen wir, was dabei herauskommt“, so Jürgens, der seinem Team am Donnerstag als Dank für das zuletzt trotz der frustrierende Spiele große Engagement trainingsfrei gab. 

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