Abwehrschlacht mit Fehlern

09.05.2023
Lokalsport Emsdetten

Eine überzogene Ampelkarte für Sören Wald macht die Niederlage noch viel bitterer

Sonntag, 7. Mai 2023 - von Friedhelm Wenning
Bild: Sören Wald sah in der 80. Minute eine völlig überzogene Ampelkarte. Für keines der beiden Fouls, die dem Borussen unterliefen, hätte Schiedsrichter Sven Wensing die Gelbe Karte zeigen müssen.

 

 

Vielleicht war es die tempoärmste Westfalenligapartie der gesamten Saison, die sich die Spielvereinigung Erkenschwick und Borussia Emsdetten am Sonntag lieferten. Die Gastgeber gewannen schließlich als Primus standesgemäß mit 3:0.

Für die Borussen, die auf acht Spieler ihres Kaders verzichteten, beziehungsweise verzichten mussten, ging es von Beginn an nur darum, die Schotten hinten dichtzuhalten. Und so nahmen sie immer wieder das Tempo aus der Partie, spielten den Ball lange hinten herum, suchten nur ganz selten konsequent den Weg nach vorne. Eine echte Torchance kam nicht dabei herum.

Und Tabellenführer Erkenschwick? Auch der spielte den Ball ewig lange hinten herum, fand keine Lücken im Borussenbollwerk. Irgendwann kam dann – meist von Christoph Kasak – der lange Ball, dann versuchte das Team, mit Diagonalpässen hinter die Kette zu kommen. Und das gelang dann auch dreimal.

Das erste Mal in der 19. Minute: Christian Warnat bediente Stefan Oerterer, der sich in der Sekunde davonmachte, als Moritz Uphoff den Arm hob, um Abseits zu reklamieren. Dann legte Oerterer den Ball quer, Finn Wortmann lief ein und verwandelte zum 1:0. Erstmals hatte der Spitzenreiter seine Klasse gezeigt.

Bei weiteren Chancen zielte Erkenschwick nicht genau genug, sodass die tapferen Borussen den knappen Rückstand bis zur Pause hielten.

Nach dem Wechsel wurden die Rot-Weißen dann etwas aktiver, ohne die Defensive zu vernachlässigen.

Viel Pech dann beim 2:0 in der 66. Minute: Marius Klöpper unterbrach den Diagonalpass mit langem, hohem Bein, der Ball aber sprang Finn Wortmann vor die Füße, der hatte freie Bahn, und spielte Billard: Der Ball knallte vor den rechten Innenpfosten, dann vor den linken, zurück zum rechten und kullerte über die Linie.

Danach hätte es deutlicher werden können: Enes Schick knallte aus 20 Metern volley vor die Latte (71.), Stefan Oerterer spielte Marius Klöpper und Keeper Luca Dömer aus, geriet ins Straucheln, Dominik Wenkers konnte klären (78.). Ein zweites Mal ließ Oerterer sich eine solche Chance nicht entgehen: Finn Wortmann eroberte den Ball vom bis dahin starken Felix Hinterding, bediente den Torjäger, der umkurvte erneut Luca Dömer und erzielte mit seinem 26. Saisontor das 3:0.

Bitter: Borussia war da nach einer überzogenen Ampelkarte für Sören Wald nur noch zu zehnt.

soeren2