LOKALSPORT EMSDETTEN
Offensive fast ein Totalausfall
Torschütze Marius Klöpper (Dr. v.r.) dreht ab, Vincent Schulte jubelt, Kevin Hagemann (Dr. v.l.) eilt zur Gratulation, und Keeper Thorben Beckmann ist geschlagen: In der 34.Minute geht Borussia in Führung. Am Ende aber hieß es 1:1.
Mit einem 1:1 gegen die Hammer Spielvereinigung musste sich Borussia Emsdetten am Sonntag begnügen. Dabei waren die Tore genau so vorherzusehen.
Je länger das Spiel lief, desto klarer wurde: Wenn den Borussen ein Tor gelingen sollte, dann wohl nur durch einen Standard. Und nachdem dieses Tor gefallen war, musste irgendwann mal ein Ball auf der anderen Seite durchrutschen. Zu groß wurde der Druck der Hammer, zu wenig Entlastung hatten die Borussen nach vorne.
Doch der Reihe nach. In der ersten Hälfte hatte Hamm mehr vom Spiel, doch vor den Toren passierte so gut wie nichts. Ein 16-Meter-Schuss von Kevin Hagemann, der am Tor vorbeistrich, war lange Zeit die einzige Annäherung des Balles an eines der Tore.
Wirklich gefährlich wurd‘s in der 28. Minute auf der Gegenseite, als Keeper Luca Dömer prächtig gegen Damasy Daniel parierte. Doch dann führte Borussia plötzlich. Kai Deradjat zog einen Freistoß fast von der linken Eckfahne flach in den Fünfmeterraum, Marius Klöpper hielt den Schlappen hin, und es hieß 1:0.
Nach der Pause passierte wesentlich mehr. Die Borussen zogen sich komplett zurück, und Hamm berannte das Tor. Denizhan Yazici zog nach einem weiten Einwurf von Anil Saraman mit dem Rücken zum Tor ab, Luca Dömer war zur Stelle (47.). Eine Flanke von Yusuf Öztürk trudelte durch den Fünfmeterraum, und Yazici traf aus einem Meter das Tor nicht (50.).
Dann der einzig erwähnenswerte Entlastungsangriff: Kevin Meise flankte, Vincent Schulte war zur Stelle, schoss volley aus vier Metern – weit über das Tor (52.). Das hätte Hamms K.O. sein können.
Stattdessen drängte der Gast weiter auf den Ausgleich. Julius Woitaschek (61.) und Patrick Schmidt (64.) versuchten es aus der Distanz, zweimal wehrte Luca Dömer klasse ab. Dann flankte Patrick Schmidt von rechts, Julius Woitaschek hielt seinen Schädel hin, und jetzt war auch Luca Dömer machtlos. In der 73. Minute stand es dann doch 1:1.
Hamm aber wollte mehr. Und die Borussen wurden nervös. So hätte Moritz Uphoff fast ein Eingentor fabriziert, aber Luca Dömer zeigte einmal mehr eine tolle Blitzreaktion (77.).
In der Schlussphase aber waren Hamms Angriffe nicht mehr strukturiert genug, die Borussendefensive hatte wieder alles im Griff. Und doch wäre es fast noch schiefgegangen: In der letzten Minute der Nachspielzeit köpfte Talha Temur einen Eckball von Tim Breuer an die Querlatte. Und hätte Temur geahnt, dass der Abpraller wieder hoch in den Strafraum geschlagen würde, dann wäre er wohl nicht frustriert im Abseits stehen geblieben. So aber zählte sein Kopfballtor selbstverständlich nicht, und die Borussen durften sich über einen schmeichelhaften Punkt freuen, der den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf jetzt 14 Zähler vergrößerte.