Fußball ist ein Ergebnisspiel. Wer am Ende, wie am Ostermontag die Borussen, 2:0 (1:0) gewinnt, dem kann es letztlich egal sein, wie dieser Heimsieg zustande gekommen ist. Da kann man dann auch als Borussen-Fan wie -Trainer freundlich lächelnd drüberweghören, wenn der gegnerischen Trainer sagt: „Ich hätte den 220 Fans hier ein besseres Spiel gewünscht.“ 

Damit hat Lünens Coach Axel Schmeing zwar absolut recht, aber für die Borussen zählte am Montag nur, „dass wir die drei Punkte holen“, wie Trainer Hans-Dieter Jürgens betonte. Die haben die Rot-Weißen auf ihrem Konto und damit ihren Vorsprung auf Abstiegsplatz 14 auf nunmehr 13 Zähler ausgebaut. „Damit sind wir quasi durch“, hebt Jürgens hervor. 

Die Westfalenliga-Partie trudelte 20 Minuten fade vor sich hin. Jede Ostereier-Suche wäre spannender gewesen. Dann machte Kai Deradjat nach einer abgewehrten Lüner Ecke endlich mal Tempo, bediente mustergültig Vincent Schulte, dessen Querpass Kevin Hagemann aus acht Metern zum 1:0 ins leere LSV-Tor schob (21.). Erste Chance, erstes Tor – immerhin. Nur drei Minuten später kam es noch besser: Wieder passte Kai Deradjat, schickte Kevin Hagemann steil. Der wurde von Lünens Ünal Kurtulus attackiert, fiel, als er den Sechzehner erreicht hatte. Der schwache Schiri Henry Schröder zeigte Kurtulus glatt Rot (korrekt) und auf den Elfmeterpunkt (falsch). Denn der Lüner hatte schon kurz vor der Sechzehnmeterlinie gefoult. Doch Kevin Meise nahm das „Geschenk“ (Borussen-Trainer Jürgens) nicht an, traf nur den linken Pfosten (24.). 

Dennoch: Borussia ab der 24. Minute in Überzahl. Aber damit wussten die Gastgeber erschreckend wenig anzufangen. Zwar scheiterte Dominik Wenkers einmal an LSV-Torwart Alisic (31.), dann schenkte Hagemann mit einem krassen Fehlpass dem Gast die Riesenchance zum Ausgleich, doch Reichwein vergab die 100-prozentige Kopfballchance (35.). Auf der Gegenseite hatte Kai Deradjat noch eine dicke Chance, weiß aber wohl selbst nicht, warum er querlegte, statt selbst abzuziehen (40.). Drei Minuten später machte er es richtig, fand aber seinen Meister in Keeper Alisic (43.). Das 1:0 zur Pause war für die Borussen definitiv zu wenig. 

In der 2. Hälfte hatten die in Unterzahl agierenden Lüner mehr Spielanteile als die Borussen, die sich viele Ballverluste leisteten und trotz Überzahl immer wieder lange Bälle schlugen. Dennoch hätte Mats Hagel das 2:0 machen müssen, vergab aber kläglich (68.). 

So hätte auf der Gegenseite das 1:1 fallen können, doch Argenziano verzog freistehend aus zwölf Metern (69.). 

Da war das 2:0 in der 81. Minute eine Erlösung für Borussen-Fans- und -Team. Ein LSV-Abschlag wurde abgefangen, Kai Deradjat hatte rechts viel Raum, legte von der Torauslinie clever zurück, Vincent Schulte war schneller am Ball als sein Gegenspieler – das 2:0. Ede Wegmann (86.) und Kevin Meise (89.) hatten noch Chancen, zu erhöhen. Aber das klappte nicht. Egal, am Ende siegte Borussia 2:0 und ist – trotz des arg mäßigen Spiels – nun so gut wie gerettet.