Borussia I: Nur ein 3:2-Testspielsieg in Reckenfeld

30.01.2023
Lokalsport Emsdetten von Friedhelm Wenning

Verletztenmisere bei Borussia Emsdetten hält an

Auf dem Papier steht ein magerer 3:2-Sieg beim A-Ligisten SC Reckenfeld, was die Borussen aber am Samstag noch mehr wurmte: Sie zählten die Ausfälle Nummer acht, neun und zehn.

Schon nach fünf Minuten humpelte Moritz Uphoff vom Platz. Schmerzen im Kniebereich machten ihm zu schaffen. Mats Hagel machte sich warm, wurde in der 12. Minute eingewechselt und verließ den Platz wieder in der 39. Minute. Ein Ziehen im Oberschenkel ließ es ratsam erscheinen, die Muskeln nicht weiter zu belasten. In der Pause blieb dann Hendrik Ohde vorsichtshalber draußen, weil auch er leichte Schmerzen spürte.

Die Pläne von Trainer Hans-Dieter Jürgens für die Partie waren damit über den Haufen geworfen. Und Nick Wedi, der eigentlich nach der Pause geschont werden sollte, musste durchspielen, weil die Borussen nach den Ausfällen von Luca Dömer, Max Rengers, Kai Deradjat, Sören Wald, Henrik Möllers, Kevin Hagemann (verletzt) und Eduard Wegmann (beruflich verhindert) nur drei Ergänzungsspieler auf der Bank hatten.

Dass es aber nur zu einem 3:2-Sieg beim A-Ligisten reichte, lag sicher nicht allein an den Ausfällen. Reckenfeld spielte clever. Bei fast permanentem Ballbesitz der Borussen zogen sich die Gastgeber mit allen Spielern an den Strafraum zurück. Und bei ihren wenigen Kontern zeigten sie, wie man mit gradlinigem Spiel zum Erfolg kommt.

Die Borussen taten sich dagegen überaus schwer, die dicht gestaffelte Reckenfelder Abwehr auszuspielen. Schon zur Pause beklagte Trainer Hans-Dieter Jürgens die vielen Fehlpässe: „Ich kann gar nicht zählen, wie oft wir dem Gegner den Ball in den Fuß spielen“, ärgerte er sich über die fehlende Passgenauigkeit im letzten Drittel. Zwar eroberten die Rot-Weißen die Bälle meist schnell zurück, wirkliche Gefahr kreierten sie aber selten.

In der 13. Minute passte Vincent Schulte auf Henrik Laumann, der drehte sich 16 Meter vor dem Tor einmal und schoss links unten ein. 13 Minuten später flipperte der Ball wie eine Billardkugel durch den Reckenfelder Strafraum bis Laumann ihn humorlos ins Tor schoss. Zweimal verfehlte Vincent Schulte noch freistehend das Tor, sodass es zur Pause 0:2 hieß.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff düpierten die Reckenfelder die Borussen: Emre Kücükosman zog einen Freistoß auf den langen Pfosten, Lukas Pfeifer preschte heran und erzielte den Anschlusstreffer.

Zwar gelang Tom Holöchter im zweiten Versuch das 3:1 nachdem Vincent Schulte eine Flanke von Paul Quibeldey verlängert hatte (63.), doch Reckenfeld schlug erneut zurück. Diesmal passte Kalle Hoffmann weit heraus auf die linke Seite, Waldemar Heßler erlief die Kugel und traf. Schnell, schnörkellos und eiskalt. Die Reckenfelder zeigten den Borussen, wie Tore erzielt werden. Allerdings hatten sie dabei auch viel mehr Räume, als sie dem Gast ihrerseits in den sonst einseitigen 90 Minuten ließen.

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